Die Welt ist riesig und hochkomplex. Täglich erreichen uns deprimierende Nachrichten von Gewalt, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung. Es erscheint aussichtslos, gegen die herrschenden Verhältnisse seine Stimme zu erheben oder zu versuchen, etwas Wesentliches auf politischem Weg zu verändern. Dazu kommt, dass das Leben in der modernen Gesellschaft uns oft so sehr fordert, dass die persönliche Energie und Zeit zu begrenzt scheint, um sich intensiv zu engagieren.
Manche von uns haben den Versuch, die Welt im Aussen zu verbessern (weitgehend) aufgegeben und haben sich stattdessen dem “inneren Weg”, der Arbeit an sich selbst gewidmet.
Ich glaube auch nicht mehr, dass es möglich ist, auf konventionellem politischem Weg Änderungen herbeizuführen, die eine echte Umkehr zu einer nachhaltigen, “enkeltauglichen” Wirtschaftsweise bewirken könnte. Dazu ist die Systemdynamik zu gross und zu schnell geworden, das System hat schon längst begonnen, sich selbst zu zerstören.
Die Bücher von Charles Eisenstein haben mich einerseits dazu veranlasst, dieser Tatsache ins Auge zu sehen, haben mir aber andererseits Mut gemacht, mit der “anderen Welt, von der unsere Herzen wissen, dass sie möglich ist” einfach zu beginnen, hier und jetzt, gemeinschaftlich mit Menschen, die verstanden haben, die Sehnsucht und Tatkraft, die “neue Welt” bereits in sich spüren.
Warum?
– Wir leben in einem der reichsten Länder dieser Erde
– wir haben Zugang zu Wissen und Bildung wie keine Generation vor uns
– wir konnten in Sicherheit aufwachsen, ohne Hunger und Krieg zu erleben
– wir haben Zugang zu hochentwickelten Produktions- und Kommunikationstechnologien
– wir haben Gelegenheit, zu reisen, andere Kulturen kennenzulernen und das ganze Spektrum menschlicher Lebens- und Weltanschauungsformen kennenzulernen
– Wir hatten Gelegenheit, durch Wege der Selbsterkenntnis an unseren inneren Verletzungen zu arbeiten, mehr inneren Frieden und Bewusstheit zu entwickeln und Mitgefühl füreinander zu entwickeln.
– Unsere Generation hat eine Fülle sozialer Experimente praktisch ausprobiert, eine neue psychologische und spirituelle Kultur entwickelt, neue, freiere Umgangsformen geprägt, die es uns – nur eine Generation nach der Katastrophe des kriegerischen Nationalismus – erlauben, uns als Weltbürger zu fühlen
Wer also, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?
-> Wie können wir beginnen, eine andere Welt aufzubauen?