Tempelhof-Gemeinschaft

Die Tempelhof-Gemeinschaft ist eine Lebensgemeinschaft von über 80 Erwachsenen und 30 Kindern, die innerhalb weniger Jahre eine lebendige Lebens-Alternative aufgebaut haben. Dazu wurde an der Grenze zwischen Baden-Würtemberg und Bayern in der Nähe von Crailsheim ein großes Anwesen mit einer ganzen Reihe von Häusern (eine ehemaliges Behinderteneinrichtung)  in der Rechtsform einer Stiftung erworben. Die Bewohner sind dann Mitglieder einer basisdemokratischen Genossenschaft, die die Immobilien auf 99 Jahre von der Stiftung pachtet.

Die Gemeinschaft hat eine beeindruckende Umsetzungskraft bewiesen: Es gibt eine gemeinsame Küche in einem neu gebauten ökologischen Gebäude, in der alle Mitglieder gegen einen Monatspauschale mit biologischem Essen versorgt werden, wenn sie es wünschen. Bereits die Hälfte der Nahrungsmittel werden von der eigens gegründeten Bio-Gärtnerei der Gemeinschaft selbst erzeugt.
Es wurden bereits verschiedene Arbeitsstellen geschaffen und Unternehmen gegründet, eine freie Schule hat letztes Jahr ihre Pforten geöffnet.
Es gibt mehrere Fernsehdokumentationen, die zum Teil auf der Webseite abrufbar sind.

Sehr interessant (und sicherlich mit ein Grund für die Umsetzungskraft) ist eine kluge Organisation der Entscheidungsfindung in einer so großen Gemeinschaft.
Von einem Team vorbereitete Sachfragen werden per Konsens im Plenum  diskutiert und entschieden, bei der Abstimmung gibt es statt Ja und Nein 6 konstruktive Möglichkeiten, sein Votum abzugeben.
Für zwischenmenschliche und emotionale Themen gibt es separat davon eine eigene Form  der Gruppenkultur-Pflege.
Die Gemeinschaft ist  aktiv im Anbieten von Seminaren zur Gemeinschaftskultur und zu anderen Themen wie Permakultur.

Die Webseite der Tempelhof-Gemeinschaft : www.schloss-tempelhof.de

 

Artabana

Solidargemeinschaft zum Thema Gesundheit: Auf der Grundlage von Eigenverantwortlichkeit und Solidarität bilden sich überschaubare, lokale Gruppen, in denen sich Menschen gegenseitig bei der Gesunderhaltung und im Krankheitsfall unterstützen, auch finanziell – die eigentliche Grundidee einer Krankenkasse. Sollte die Situation die Möglichkeiten der kleinen lokalen Gruppe übersteigen, unterstützt die nächst höhere Ebene, z.B. die Regionalgruppe, bis hin zum Bundesverband von Artabana. Die dezentrale Organisiation wird von ehrenamtlichen Mitgliedern in Selbstverwaltung unterhalten und unterliegt dem Prinzip der Therapiefreiheit.

 

World Café

Wikipedia schreibt über das soziale Werkzeug World Café: “Es geht darum, in Veränderungsprozessen möglichst viele Beteiligte zu Wort kommen zu lassen und ihnen so Mitwirkung und Engagement zu ermöglichen. Der Ansatz des World-Cafés unterstützt Selbstentwicklung und Selbststeuerung und fördert die Selbstorganisation. Die Gespräche sollen in einer entspannten Atmosphäre stattfinden und haben das Ziel, gemeinsames Wissen und den Leistungsvorteil der Gruppe sichtbar zu machen, um so neue Perspektiven, Denkweisen und Handlungsoptionen zu entwickeln.”

Repair-Cafes

Wegwerfen? Denkste!

Wenn wir ein Gerät reparieren und länger nutzen, sparen wir jede Menge Rohstoffe, Transport und Umweltbelastung – und Geld!

Die Idee der Repair-Cafes verbreitet sich international zunehmend: es handelt sich um offene, gemeinsam organisierte Werkstätten, in denen man unter fachkundiger Anleitung unterstützt wird, sein gebrauchtes Gerät wieder funktionsfähig zu machen.
Wenn’s gelingt, ist die Freude und Selbstbestätigung gross, man trifft interessante Leute, lernt etwas dazu und wird immer unabhängiger vom allgemeinen Konsumrausch…
Eine wunderbare Gelegenheit für technisch und handwerklich Begabte, eigene Fachkenntnisse als gelebte Geschenkökonomie sinnvoll weiterzugeben und andere zu ermutigen.

Der Freitag schreibt hier unter der Überschrift »Selbst geflickt« einen Artikel dazu.

Zum Thema gehört auch das Communityportal www.murks-nein-danke.de, über das sich Verbraucher über künstlich verkürzte Lebensdauer (“geplante Obsoleszenz”) gekaufter Geräte austauschen und öffentlich wehren können.

Almende-Lastenfahrrad

Viele denken über Alternativen zu der normalen ressourcenverschwendenden Mobilität nach. Das Kölner Projekt Wie leben wir? hat ein beispielhaftes Projekt konkret umgesetzt: Das Lastenfahrrad  Kasimir wurde gekauft und steht allen, die es für Einkäufe oder Veranstaltungen benutzen möchten kostenlos zur Verfügung.

Die Information über den aktuellen (ständig wechselnden) Standplatz und die Buchung für 1-3 Tage wird über eine eigene Website abgewickelt – ein schönes Praxisbeispiel, wie einfach dir Nutzung gemeinsamer Ressourcen organisiert werden kann. Die Benutzer registrieren sich dort, buchen ihren Wunschtermin (bzw. sehen gleich, welcher noch frei ist), erhalten einen Code für die Übergabe, die physische Schlüsselübergabe übernehmen die aktuellen Standplatz-Gastgeber.

Hier ein ZEIT-Artikel dazu:
Kölns Kasimir: Ein Lastenrad für lau