Transition Town

Die Transition-Town-Bewegung (etwa „Stadt im Wandel“) gestaltet seit 2006 weltweit Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen in vielen Städten und Gemeinden den geplanten Übergang in eine postfossile, relokalisierte Wirtschaft.

Initiiert wurde die Bewegung u. a. von dem irischen Permakulturalisten Rob Hopkins und Studenten des Kinsale Further Education College in Irland.
Sein Buch “Einfach. Jetzt. Machen”  ist gerade in deutscher Übersetzung erschienen.

Nationale und internationale Politik reagiert nicht angemessen auf die Herausforderungen des Klimawandels und des bevorstehenden globalen Ölfördermaximums (Peak Oil).
Zunehmend mehr Kommunen bereiten sich, initiiert von engagierten Bürgern, von sich aus mit vorbereitenden Maßnahmen aktiv auf eine Zukunft knapper werdender Roh- und Treibstoffe vor und initiieren Transition Towns Gemeinschaftsprojekte. Hierzu gehören je nach den lokalen Bedingungen:
– Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion von fossilen Energieträgern, dazu gehört auch  die Schulung bewussteren Energiegebrauchs
– Gründung von Energiegenossenschaften
– Stärkung der Regional- und Lokalwirtschaft, auch durch Einführung von regionalen Komplementärwährungen
– Urbanes und gemeinschaftliches Gärtnern
– Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Gestaltungsprinzipien der Permakultur, die es insbesondere landwirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Systemen ermöglichen sollen, ähnlich effizient und resilient zu funktionieren wie natürliche Ökosysteme.

Das Transition Town-Projekt verbreitet sich als “einen Idee, deren Zeit gekommen ist” weltweit, im deutschsprachigen Bereich gibt es bereits ein dichteres Netz von kleinen und größeren Initiativen.
Die zentrale Webseite mit vielen aktuellen Informationen ist hier zu finden: http://www.transition-initiativen.de

Transition Town Freiburg ist hier zu finden: www.ttfreiburg.de

Hier findet man eine beeindruckende Karte der aktuellen Initiativen.

Hier kann man den Dokumentations-Film “Transition 1.0” in deutscher Übersetzung ansehen:

Zeit statt Zeug

Michael Volkmer sagt auf seiner Projektseite:

“Das dritte Handy? Der sechste Schal? Das zehnte Parfüm?
Bevor Du Dich beim nächsten Anlaß für eines der typischen Standardgeschenke entscheidest, lass Dich im Zeit-statt-Zeug Shop dazu inspirieren, etwas Einzigartiges zu verschenken: Gemeinsame Zeit.”

Eine tolle, schön aufgemachte Idee zum Üben mit dem Bewusstsein einer Geschenkökonomie!

Der Autor von “Selbst Denken” Harald Welzer sagt dazu:
“Ohne tiefgreifenden Wandel von Wirtschafts- und Lebensweise wird man nicht durch das sich gerade warmlaufende 21. Jahrhundert kommen. Genau darum geht es bei Zeit-statt-Zeug: Anders denken. Anders schenken.

x-> www.zeit-statt-zeug.de

 

Tempelhof-Gemeinschaft

Die Tempelhof-Gemeinschaft ist eine Lebensgemeinschaft von über 80 Erwachsenen und 30 Kindern, die innerhalb weniger Jahre eine lebendige Lebens-Alternative aufgebaut haben. Dazu wurde an der Grenze zwischen Baden-Würtemberg und Bayern in der Nähe von Crailsheim ein großes Anwesen mit einer ganzen Reihe von Häusern (eine ehemaliges Behinderteneinrichtung)  in der Rechtsform einer Stiftung erworben. Die Bewohner sind dann Mitglieder einer basisdemokratischen Genossenschaft, die die Immobilien auf 99 Jahre von der Stiftung pachtet.

Die Gemeinschaft hat eine beeindruckende Umsetzungskraft bewiesen: Es gibt eine gemeinsame Küche in einem neu gebauten ökologischen Gebäude, in der alle Mitglieder gegen einen Monatspauschale mit biologischem Essen versorgt werden, wenn sie es wünschen. Bereits die Hälfte der Nahrungsmittel werden von der eigens gegründeten Bio-Gärtnerei der Gemeinschaft selbst erzeugt.
Es wurden bereits verschiedene Arbeitsstellen geschaffen und Unternehmen gegründet, eine freie Schule hat letztes Jahr ihre Pforten geöffnet.
Es gibt mehrere Fernsehdokumentationen, die zum Teil auf der Webseite abrufbar sind.

Sehr interessant (und sicherlich mit ein Grund für die Umsetzungskraft) ist eine kluge Organisation der Entscheidungsfindung in einer so großen Gemeinschaft.
Von einem Team vorbereitete Sachfragen werden per Konsens im Plenum  diskutiert und entschieden, bei der Abstimmung gibt es statt Ja und Nein 6 konstruktive Möglichkeiten, sein Votum abzugeben.
Für zwischenmenschliche und emotionale Themen gibt es separat davon eine eigene Form  der Gruppenkultur-Pflege.
Die Gemeinschaft ist  aktiv im Anbieten von Seminaren zur Gemeinschaftskultur und zu anderen Themen wie Permakultur.

Die Webseite der Tempelhof-Gemeinschaft : www.schloss-tempelhof.de

 

ReWiG – Regionale Wirtschaftsgemeinschaft

Was ist eine ReWiG?

1.) Eine eingetragene Genossenschaft
Es gibt bereits drei ReWiG’s: in München, in Schlehdorf und im Allgäu. ReWig’s sind eingetragene Genossenschaften, die versuchen ein alternatives, nachhaltigeres Wirtschaften möglich zu machen. Die ReWiG München eG ist ein Pionier-Unternehmen der Gemeinwohl-Ökonomie (siehe Christian Felber).

2.) HerausgeberIn von Genussrechten
Die ReWiG München und die ReWiG Allgäu geben Genussrechte in Euro-Währung aus. Diese Genussrechte kann jedeR erwerben, der/die an einer nachhaltigen Geldanlage interessiert ist. Der Erwerb von Genussrechten ist unabhängig von der Mitgliedschaft. Dieses Geld investiert die ReWiG in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen in der jeweiligen Region.

3.) BetreiberIn einer Komplementärwährung
Die ReWiG gibt die Komplementärwährung “Realo” heraus. Der Realo ist eine rein virtuelle, komplett euro-unabhängige und zinsfreie Währung. Auf dem Realo-Marktplatz können Leistungen und Produkte angeboten und in Anspruch genommen werden.

Nähere Informationen gibt es unter: http://rewig-muenchen.de

 

Rittergut Jahnishausen

“Sie träumen vom Zusammenleben der Generationen,
von Selbstverwirklichung und ökologisch korrekter Ernährung.
Eine idealistische Lebensgemeinschaft zwischen Utopie und Realität.”

Der MDR bringt in den letzten Wochen eine Doku zu einem interessanten Projekt: 7 Frauen über 60 hatten keine Lust, ihre alten Tage allein zu verbingen. Sie haben sich zusammengetan, ein altes Rittergut im Osten gekauft, es zum Teil biologisch renoviert und eine Lebensgemeinschaft gegründet.
In mehreren lebendigen und sehr persönlichen Episoden gewinnt man einen Einblick in einen ganz andere Art, wie man seinen reiferen Jahre verbringen kann. Mittlerweile wohnen 42 Personen in dem ausgedehnten Gutsgelände, darunter auch junge und ältere Männer 😉

Hier die Projektseite:

www.mdr.de/jahnishausen/projekt/index.html

Die letzten drei der der Episoden habe ich aufgenommen  – wir können gern einen Filmabend dazu organisieren – mit anschließender Diskussion über solche Lebenskonzepte?

Artabana

Solidargemeinschaft zum Thema Gesundheit: Auf der Grundlage von Eigenverantwortlichkeit und Solidarität bilden sich überschaubare, lokale Gruppen, in denen sich Menschen gegenseitig bei der Gesunderhaltung und im Krankheitsfall unterstützen, auch finanziell – die eigentliche Grundidee einer Krankenkasse. Sollte die Situation die Möglichkeiten der kleinen lokalen Gruppe übersteigen, unterstützt die nächst höhere Ebene, z.B. die Regionalgruppe, bis hin zum Bundesverband von Artabana. Die dezentrale Organisiation wird von ehrenamtlichen Mitgliedern in Selbstverwaltung unterhalten und unterliegt dem Prinzip der Therapiefreiheit.

 

Netzwerk für alternative Geldsysteme

„Das Geldsystem ist von Menschen gemacht.
Es liegt an uns es so zu verändern, dass es allen Menschen dient.“
Michael Ende

Die Money Network Alliance “MoNetA” wurde 2003 gegründet, weil ein professionelles Netzwerk zur Erforschung, Entwicklung und Unterstützung von komplementären Währungen und neuen Geldsystemen fehlte. Margrid Kennedy ist Mitarbeiterin bei diesem Netzwerk.

Hier ein Video, das die Organisation veröffentlicht hat:

Fehler im Geldsystem? from MonNetA on Vimeo.

Occupy

Weltweiter Aufstand in vielen Ländern gegen den Umgang mit der Finanzkrise . Das Bild oben stammt vom 12ten Tag der Besetzung am 28.9.2011 aus New York.

Polizei vor dem Wallstreet-Stier

Polizisten schützen den “Charging Bull”, Symbol für steigende Kurse und für die Wall Street vor den Demonstranten.
Foto: David Shankbone CC-BY-3.0

Ausführliche Hintergründe zu “Occupy Wallsteet” auf der Wikipedia-Seite.

JAK-Bank und OZB

Die JAK-Bank aus Schweden ist ein interessantes, seit 1965 praxisbewährtes Projekt von aktuell 35.000 Menschen, die bewusst nach Alternativen zu dem allgegenwärtigen Zinsmechanismus suchen. Hier gibt es eine ausführliche deutsche  Beschreibung als PDF, und hier einen Artikel “Selbsthilfe – Schweden gründen Bank ohne Zinsen”.

Die Homepage der JAK-Bank jak.se (schwedisch!)

Ich habe letztes Jahr eine Stuttgarter Initiative bei einem Vortrag bei den Freiburger  Lebensdorf-Leuten kennengelernt, die
“Solidargemeinschaft für Sparen + Leihen ohne Zins”
– Projekte realisieren in Selbsthilfe –
Sie setzen das JAK-Bank Prinzip bereits erfolgreich in Stuttgart um.

Es gibt auch einen OZB-Initiative in Karlsruhe. Ganz anschaulich ist ihre Darstellung der Organisationsstruktur und konkret umgesetzter Projekte